Dvorak Cellokonzert in h-Moll op.104 & Klid (Waldesruhe)
Bloch Schelomo
Marc Coppey, Violoncello
Kirill Karabits dirigiert das Deutsche Symphonie-Orchester
Audite CD 97.734
made in Germany
neu, OVP
Die Erfahrung von fast zwei Jahrzehnten mit Solo-Rezitalen, Kammermusik und Konzertieren mit renommierten Orchestern bringt Marc Coppey in die Interpretation von drei Klassikern der Cello-Literatur ein. Nach der Einspielung der Haydn- und C.P.E. Bach Konzerte legt audite hier die zweite CD-Produktion mit dem französischen Cellisten vor. Heimat im Aufbruch: In Schelomo setzt sich Bloch mit seinen kulturell-religiösen Wurzeln auseinander, Dvorak illustriert in seinem Cellokonzert alte wie neue Heimat; die Waldszene Klid ist Brücke und atmosphärische Reminiszenz gleichermaßen. Allen drei Werken gemeinsam ist der Blick der Komponisten von Europa nach Amerika und umgekehrt: Blochs Schelomo entstand unmittelbar vor seiner Überfahrt nach Amerika, Dvořák komponierte sein Cellokonzert h-Moll erst nach seiner dortigen Ankunft. Dazwischen die Komposition Klid (Waldesruh): Vor seiner Abreise nach Amerika arrangierte Dvořák für die Abschiedstournee sein ursprünglich vierhändiges Klavierstück für Cello und Klavier. Es erreichte so große Popularität, dass er es später in Amerika zusätzlich für Cello und Orchester setzte. Antonín Dvořák und Ernest Bloch machen den Interpreten ihrer Werke klare Vorgaben, verlangen jedoch auch ein hohes Maß an freier Gestaltung von ihnen. Beides verwirklicht Coppey in überzeugender Balance und intensiver Kommunikation mit dem Orchester. Er hat es nicht nötig, seine Virtuosität durch überhastete Tempi unter Beweis zu stellen, sondern hält sich auch in dieser Hinsicht an die Empfehlungen der Partituren. Dies kommt der Klarheit, der Lebendigkeit und der Beredtheit seiner Interpretationen außerordentlich zugute. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und Kirill Karabits sind ihm kongeniale Partner.
Rezensionen
»Der Franzose Marc Coppey lässt sein Goffriller-Cello intensiv singen, mit beeindruckendem Ausdrucksreichtum.« (Audio, September 2017)
zu Blochs ›Schelomo‹: »Coppey geht es nicht um die Demonstration solistischer Überlegenheit, er lässt sein Cello nicht schmachten und meidet auch jede stratosphärische Brillanz. Genau das macht die Stärke seines Spiels aus: Es wirkt ehrlich und sehr plastisch, vor allem stellt es die Wandlungsfähigkeit seines Instruments, eines Goffriller von 1711, unter Beweis.« (Fono Forum, September 2017)